Montag, 07.09.2009 Ankunft in Bergen

Dann wird die Luke wieder geschlossen und die Fähre gleitet sanft hinaus in die Dunkelheit. Die Band hat mittlerweile zusammengepackt, weshalb auch ich meinen Schlafsessel aufsuche. Während ich ganz gut schlafen kann, hat Elisabeth die Reisekrankheit gepackt. An der Rezeption der Fähre gibt es eine riesige Schüssel voller Tabletten, die von den Stewardessen großzügig verteilt werden. Auch die Displays mit den Spucktüten werden regelmäßig aufgefüllt.

Bergen

Bergen  ist eine Hafenstadt und liegt am Inneren Byfjord an der Westküste Norwegens. Die Stadt wird auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet. Sie ist von sieben Hügeln umgeben. Der höchste von ihnen ist der Ulriken (643 moh.) und der bekannteste ist der Fløyen (320 moh.). Die höchste Erhebung auf dem Gebiet der Kommune ist der Gullfjellet (987 moh.). Die Stadt ist mit ca. 2548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr (Stand: 2005) die „regenreichste Großstadt Europas“.
Die Stadt ist geprägt durch die am Naturhafen Vågen verlaufende Bryggen oder früher Tyske Bryggen (norwegisch für Landungsbrücke/Kai bzw. Deutscher Kai), wobei es sich um alte Handelseinrichtungen der Hanse handelt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Marienkirche und weitere Bauten.
(Quelle: Wikipedia)

Gegen 07:00 Uhr wache ich auf und sehe einen größtenteils wolkenverhangenen Himmel duch das Fenster vor mir. Als die ersten Inseln zu sehen sind, gehen wir beide an Deck. Anfangs ist es klar, dann wird es nebelig. Während wir in den Hafen von Bergen einfahren, beginnt es heftig zu regnen. Bei 260 Regentagen im Jahr hier in Bergen werden die wenigen trockenen Tage wohl für prominenteren Besuch als uns benötigt.
Ziemlich als letzte verlassen wir das Schiff, werden von Florian schon erwartet. Nach einer stürmischen Mutter-Kind-Begrüßung geht es dann direkt zum Studentenwohnheim, wo mein Fiesta um mehr als die Hälfte seiner Ladung erleichtert wird. Elisabeth beginnt anschließend gleich zu kochen, während ich das Internet nach Wetterinformationen durchforste.

Oben beim Trollstigen ist schönes Wetter angesagt, im Südwesten erst ab nächster Woche. Na ja, Regen macht mir nichts aus und wenn es nächste Woche bei unserer gemeinsamen Tour schön wird, dann passt das schon.
Als wir dann zu unserem Hotel fahren, ist das Wetter trocken bis sonnig. Leider gibt es am Hotel keinen Parkplatz fürs Auto, weshalb ich mich nach dem Ausladen auf den Weg mache, um ein Parkhaus zu suchen.

Das stellt sich als wahre Oddysee heraus, denn so wie ich zum Parkhaus abbiegen müsste, darf ich nicht. Die Straße überquert über eine Brücke den Hafen und mündet anschließend in einen mehrere Kilometer langen Tunnel. An dessem Ende wende ich irgendwo und fahre wieder zurück durch die Röhre und ordne mich in Richtung Zentrum ein. Zwei Spuren führen dahin, eine weitere geht in Richtung Stavanger. In einer 270 Grad-Kurve werden die beiden Spuren plötzlich getrennt, ich bin natürlich auf der falschen, die mich wiederum in einen Tunnel bringt. Mittlerweile hat die Rush-Hour eingesetzt. Mit dem Hänger bin ich zu schwerfällig, um blitzschnell die Spur zu wechseln, weshalb ich letztendlich zweieinhalb Stunden kreuz und quer durch Bergen fahre, bis ich endlich im Parkhaus bin. Man kann sich nicht vorstellen, was für ein Tunnel-Labyrinth in Bergen angelegt wurde.

Am Rückweg zum Hotel verlaufe ich mich ebenfalls, weil die Straße im Stadtplan nicht richtig beschriftet ist. Heute ist wohl nicht mein Tag. Verärgert über mein Unvermögen habe ich dann auch keine Lust mehr auf einen Spaziergang mit Elisabeth. Normalerweise habe ich wenig Probleme mich zu orientieren.
Ich gehe lieber duschen, schreibe mein Reisetagebuch und versuche im Fernsehen ein wenig Norwegisch zu verstehen.

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