Montag, 01.09.2014 Babadag – Murighiol

Heute ist Elisabeth vor mir wach. Wir haben gut geschlafen, weshalb wir diesmal später aus dem Bett kommen als sonst. Die Dusche ist abenteuerlich. Wirkt so, als sei die Duschwanne einfach in die Ecke gestellt worden, die Brause ist an der Waschbeckenarmatur angeschlossen. Der Duschvorhang ist nur Zierde, eine Funktion ist nicht erkennbar. Das tut aber dem Duschgenuss keinen Abbruch.
Heute, am Montag, geht es hier erst Mittags los – Ruhetag auf Rumänisch. Deshalb bekommen wir kein Frühstück. Das holen wir wenige Kilometer später in Babadag nach. Wir finden ein nettes Restaurant. Während ein Junge neben uns morgens um 9:00 Uhr bereits eine Pizza verdrückt, begnügen wir uns mit der klassischen Frühstücksvariante: Marmelade, Ei, Wurst, Käse und Tee.
Nebenan steht die bereits 1609 gertig gestellte Moschee Geamia Ali-Gazi Pașa. Der Vorhof wird von einer Frau gekehrt. Ich frage, ob man die Moschee besichtigen kann. Ja klar, meint sie, kostet aber 4 Lei pro Nase. Sie sperrt uns auf und bejaht meine Frage, ob ich fotografieren darf. Selbst auf die Empore dürfte ich – das ist normalerweise der Platz für die Frauen.
Daneben gibt es noch weitere Gebäude, eines davon ist das Mausoleum vom Generalul Ali Gaza-Pașa, der die Moschee gebaut hat und auch als Namensgeber dient.

Wir kaufen noch Brot, dann geht es weiter auf der DN22 in Richtung Tulcea. An der Lagune Lacul Babadag halten wir kurz an, zum Baden läd der See jedoch nicht ein. Zurück an der Hauptstraße kommt gerade ein Pferdegespann. Die beiden auf dem Kutschbock haben ebenso viel Freude an unserem Gefährt wie wir an ihrem.
In der Innenstadt suchen wir uns einen Parkplatz und gehen Richtung Hafen. Wir wollen versuchen, mit dem Schnellboot zu den Ortschaften im Donaudelta zu gelangen. Während der Rundgang durch die Stadt sehr schön ist, bleibt unser Vorhaben kaum umsetzbar. Die Schnellboote fahren alle so, dass man eine Nacht draußen bleiben muss. Unser Vorhaben müssen wir wohl auf einen späteren Besuch verschieben.
Da wir noch jede Menge Zeit haben, biegen wir während der Fahrt einfach mal ab und gelangen an einen der drei Donaustränge. Dort suchen wir uns einen schönen Platz und spannen unsere no-cost-Markise auf. Es ist still, bis auf die Schafe nebenan ist kaum was zu hören und auch nur wenige Boote kommen daher.
Wir genießen die Ruhe und den Müßiggang und entspannen. Elisabeth vertieft sich in ein Buch, ich schaue den Vögeln zu und zücke ab und an die Kamera.
Erst als die Sonne untergeht, packen wir zusammen und fahren zum Campingplatz. Elisabeth hat sich ein wenig den Magen verdorben, deshalb bleiben wir nicht hier. Zum Abendessen gehen wir wieder in das Fischrestaurant. Für mich gibt es Zander, Elisabeth begnügt sich mit einem Salat.
Auch heute wieder sternklare Nacht, die Milchstraße breitet ihr weißes Band über uns aus.