Mittwoch, 16.09.2009 Suldalsvatnet – Levik

Die Nacht verläuft wie erwartet ruhig. Als wir uns aus den Betten schälen, stehen die Fliegenfischer schon wieder im Fluß. Diesmal gibt es ein vollwertiges Frühstück, gestern hatten wir dafür Brot und Butter erstanden.
Gestärkt packen wir zusammen und fahren zurück auf die 12. Eigentlich würde ich viel lieber das kleine, kurvige Sträßchen gegenüber der Ausfahrt nutzem, welches uns über den Fjellberg (930m) gebraucht hätte. Egal, ein andermal. So fahren wir weiter am Suldalslågen  entlang, der hier schgon eine ordentliche Breite hat. Teils ungestüm, teils sanft strömt er dem Sandsfjord entgegen.
In Sand machen wir einen Zwischenstop. Laut Reiseführer soll die Altstadt sehenswert sein. Nach der Saison sind jedoch die Bürgersteige hochgeklappt (wie im größten Teil von Südnorwegen), weshalb sich unser Aufenthalt auf einen kurzen Bummel durch die Altstadt und das Auffüllen unserer Vorräte im Supermarkt beschränkt. Die Lachsstation am Ortsende hat leider auch schon zu, die hätten wir uns beide gerne angeschaut.

Weiter führt uns der Weg über Lovraheidet, Vik, an Eidane vorbei an den Jøsenfjord. Hier führt die Straße durch etliche kleine Tunnel immer an der Wasserlinie entlang nach Nesvik, wo wir mit der Fähre übersetzen nach Hjelmeland. (114 NOK).

In Årdal halten wir an, um uns die Kirche anzusehen. Wir finden eine Kirche, stellen aber fest, dass es nicht die Gesuchte ist. Dies hier ist die neue Kirche, die alte befindet sich einige hundert Meter entfernt. Wir schaffen es zum ersten Mal auf dieser Tour, eine Kirche von innen anzusehen. Wirklich beeindruckend. Von außen besteht der Kirchenraum aus drei Bauabschnitten, jeder ein klein wenig höher als der Ältere. Innerhalb der hüfthohen Mauer, die das Gelände umschließt, befand sich einst der Friedhof. Aktuell stehen nur mehr wenige Grabsteine und Eisenkreuze dort, zwei eiserne Grabplatten tragen die Jahreszahl 1803 und weisen auf das Alter der Anlage hin. Beeindruckend für mich, dass alle Monumente aus schwerem Eisen gefertigt sind.

Über Bøen bis Bjorgimebygde folgen wir weiterhin der 13, dann biegen wir auf eine gelbe Straße über Vaula nach Heia ab, von wo aus wir schon mal einen ersten Blick auf Stavanger und die unzähligen kleinen Inseln des Høgsfjord werfen, bevor wir Jørpeland erreichen. Es ist an der Zeit, ein Quartier zu suchen. Diesmal erscheint es uns sinnvoller, gleich drei Nächte zu bleiben, bevor uns die Fähre in Stavanger dann am Samstag Abend an Bord nimmt.

An der Abzweigung zum Preikestolen folgen wir dem Hinweis zu einer Hytter. Die sieht auch vielversprechend aus, leider öffnet am Haus nebenan ein Fünfjähriger Junge und teilt in fließendem Englisch mit, dass seine Eltern nicht zu Hause sind. Wir fahren weiter und finden die nächste Hytter in Levik. Ich frage nach der kleinsten und preiswertesten Hytter, die Wirtin bietet mir eine Nr. 2 an und nennt als Preis 650 NOK. Mit der Option, dass wir drei Nächte bleiben, kann ich den Preis auf 550NOK pro Nacht herunterhandeln. Aber zuerst lassen wir uns den Schlüssel geben, um die Hytter anzuschauen. Auch diesmal ist es wieder eine mit Wohnküche, Bad/WC und einem Schlafraum mit zwei Stockbetten.
65 Euro pro Nacht klingt erstmal viel, doch als wir im Reiseführer die Preise der Hytter in der Gegend lesen, entscheiden wir uns dagegen, weiter zu suchen. Weitere Nachverhandlungen bleiben ergebnislos, weshalb wir die letzten NOK zusammenkratzen. Wir nehmen die Hytter.
Von Terrasse und Wohnzimmer aus haben wir einen gigantischen Blick auf den Lysefjord.

Jetzt heißt es erstmal den Geldbeutel auffüllen. Wir nehmen die Brücke über den Lysefjord unter die Räder und finden in Forsand eine Minibank und einen COOP. Ersteres, um Geld zu holen und letzteres, um es wieder auszugeben. Endlich mal etwas landestypisches kochen. Wir entscheiden uns für Dorsch-Filet. Dazu Kartoffeln, Zitrone und Eisbergsalat (der billigste Salat hier). Incl. zwei Flaschen Cola (0,5l) lassen wir 180 NOK an der Kasse – ca. 22 Euro.

Am Steg stellen wir fest, dass die Fähre zum Lysebotn nur bis zum 31. August fährt. Na gut, dann fahren wir auf eigener Achse an.

Zurück in Hytter 2 beginne ich mit der Zubereitung unserer Einkäufe, während Elisabeth einen Spaziergang macht, um nach Pilzen Ausschau zu halten. Das Essen schmeckt uns Beiden gut. Bald darauf ziehen wir uns in das Schlafgemach zurück, morgen früh um 6:00 Uhr wollen wir los zum Preikkestolen. Elisabeth meint zwar, es sei nicht nötig, so früh aufzubrechen, weil eh kaum mehr was los ist hier, aber ich habe da so meine Erfahrungen .. 😉

 [mappress mapid=“4″]