Rund ums Thema Lenker

Für meine alten XT’s gibt es den orginalen Lenker mittlerweile nicht mehr. Gebrauchte Orginallenker sind schwer zu bekommen oder verbogen. Deshalb habe ich nach Alternativen Ausschau gehalten und gleich mal überlegt, inwieweit man den Fahrkomfort durch die richtige Auswahl und Einstellung des Lenkers noch erhöhen kann.

Aus meiner Sicht ist der Lenker ein wichtiger Punkt zum Thema Ergonomie. Denn dieser bestimmt maßgeblich die Sitzhaltung und entscheidet darüber, wie viele Kilometer ich zurücklegen kann, bevor der Rücken oder die Schulteren anfangen zu schmerzen. Für mich wichtig ist außerdem noch, dass ich auch öfter mal OffRoad unterwegs bin. Dabei fahre ich größere Strecken im Stehen und so muss der Lenker auch für diese Position den maximal möglichen Komfort bieten.

Die Lenkerbreite

Wie breit sollte der Lenker sein? Das ist von mehreren Faktoren abhängig. Zuerst mal von der Schulterbreite des Fahrers. Lege einen Zollstock an den Rand eines Tisches, stelle Dich vor den Tisch, lasse Deine Arme locker baumeln, spreize die kleinen Finger ab und lese den Abstand vom Zollstock ab. Der Wert wird in der Regel zwischen 60cm  und 80cm liegen. Zähle dazu noch 10cm dazu. Das ist der Richtwert für Deine Lenkerbreite. Ein breiterer Lenker erhöht den Kraftaufwand beim Lenken und sorgt schnell für schmerzende Schultern.

Ist der Lenker breiter als der Orginallenker des Motorrads, dann sind wahrscheinlich auch die Kabel und Züge zu kurz. Achte darauf, dass Brems- und Kupplungszug, Gaszug und die Leitungen zu den Lenkerschaltern beim Einlenken immer frei sind!

Die Lenkerhöhe

Wie hoch sollte der Lenker sein? Lehne das Motorrad mit dem Lenker an eine Wand und setze Dich auf das Motorrad. Beide Füße in Deiner gewohnten Position auf die Rasten. Greife mit beiden Händen löcker an den Lenker. Wenn Du das Gewicht Deines Oberkörpers auf den Handgelenken spürst oder einen Buckel dabei machst, dann ist der Lenker zu niedrig.

Wenn Du – so wie ich – mit Tankrucksack fährst, dann Schnalle diesen auf den Tank, belade ihn so, wie Du das bei Touren machst und probiere, wie Du nun den Lenker greifen kannst. Evtl. ist er zu niedrig und Du musst einen Kompromiss finden, indem Du den Lenker gerade soweit erhöhst, dass der Tankrucksack Dich beim Lenken nicht behindert.
Wenn ein Lenker in der passenden Höhe nicht zu finden ist, dann kannst Du alternativ Lenkererhöhungen verwenden. Das sind Formteile, die unter der Lenkeraufnahme montiert werden. Die kann man ggf. auch auf die richtige Höhe zuschneiden.

Achte auch darauf, dass der Lenker inkl. der daran montierten Armaturen beim Einlenken nicht am Tank, an der Verkleidung oder am Tankrucksack anstößt!

Lenker einstellen

Der Lenker ist in der Regel nach hinten gekröpft. Das ist der Ergonomie geschuldet. Wenn Du deine beiden Hände vor dem Körper so nebeneinanderhälst, als würdest Du einen Lenker greifen und dann die Arme auseinanderbewegst, dann siehst Du, dass die Hände nicht mehr parallel zu Deinen Schultern ausgerichtet sind, sondern einen Winkel dazu bilden.
Bringe den Lenker zuerst in die Grundstellung. Wenn Du seitlich im rechten Winkel zum Lenkerende schaust, dann sollte sich die Mitte des Lenkerrohres senkrecht über dem Steuerrohrkopf befinden.

Achte beim Fahren darauf, dass Deine Ellbogen vom Körper abstehen. Schlaff herunterhängende Ellbogen direkt neben dem Körper behinden Dich beim Lenken. Wenn Du feststellst, dass die Ellbogen zu weit nach unten hängen, dann kippe den Lenker ein wenig aus der Grundstellung heraus nach vorne. Wenn Deine Ellbogen auf Schulterhöhe sind, dann kippe ihn ein wenig nach hinten.

Eintragung

Wenn der Lenker eine ABE hat, dann brauchst Du diese nur mitführen. Wenn ein Teilegutachten dabei ist, dann musst Du damit zum TÜV oder einer ähnlichen Überwachungsstelle und den Lenker abnehmen lassen. Die prüfen, ob sowohl der Lenker, als auch die dort angebrachten Kabel und Leitungen fachgerecht montiert sind. Anschließend wird dieser bei der Zulassungsstelle (kostenpflichtig) in die Fahrzeugpapiere eingetragen.